Frühling
Der Frühling ist eine der vier Jahreszeiten. In den gemäßigten Klimazonen ist er die Zeit der erwachenden und sprießenden Natur. Je nachdem, ob der Frühling auf der Nordhalbkugel oder der Südhalbkugel herrscht, wird zwischen Nordfrühling und Südfrühling unterschieden. Ich habe euch, um euch auf den Frühling einzustimmen, ein paar Gedichte zum Thema rausgesucht.
Frühlingsnacht
(Joseph von Eichendorff)
Übern Garten durch die Lüfte
Hört ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt’s schon an zu blühn.
Jauchzen möcht ich, möchte weinen,
Ist mir’s doch, als könnt’s nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein.
Und der Mond, die Sterne sagen’s,
Und in Träumen rauscht’s der Hain,
Und die Nachtigallen schlagen’s:
Sie ist Deine, sie ist dein!
Monika Minder
Der Frühling weiß es
Weiß wie Schnee
leuchten die Blüten der Kirschbäume.
Nichts ist mehr leer –
nur großes Erfreuen.
Falter flattern lieblich umher,
Blumen wiegen am Weg.
Verflogen ist, was gestern noch schwer.
Der Frühling zeigt, wie Leben geht.
Lila Schmetterling
Monika Minder
Es war einmal ein lila Schmetterling,
der flügelte so traurig vor sich hin.
Da kommt ein Fuchs daher und singt:
Wieso so traurig kleiner Schmetterling?
Ich bin allein, hab niemand mehr.
Oh, das tut mir leid, ich versteh.
Komm, ich geh ein Stück mit dir des Wegs.
Weisst du, das Leben tut manchmal sehr weh,
es ist ungerecht und man versteht’s nicht mehr.
Doch so traurig es auch ist,
von irgendwo kommt immer wieder ein Licht.
Verflogene Sehnsucht
Stefan Zweig 1881-1942, österreichischer Schriftsteller
Die Frühlingsnacht naht lind und lau
Durch träumende Gelände.
Wie süßer Atem einer Frau
So lösungsmild, so zart, so lau
Sind ihre weichen Hände.
Die tragen Deine Sehnsucht fort,
Du fühlst sie Dir entschwinden …
Nun weißt Du nicht ihr Ziel und Wort,
Suchst Deine Sehnsucht fort und fort
Und kannst sie nimmer finden …

