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Warum wir Ostern feiern

Jeder Schüler freut sich vermutlich über eine Woche Osterferien, Geschenke und den Spaß mit Eiersuche, Osterhase und Co. Doch warum das alles eigentlich? Heute möchten wir von Apropos euch zeigen, warum wir überhaupt Ostern feiern

Genau wie Weihnachten hat auch das Osterfest seine Wurzeln im Christentum. Die Weihnachtsgeschichte, in der Jesus Christus, welcher von den Christen als Erlöser gefeiert wird, in einem Stall geboren wird kennt so gut wie jedes Kind. Die biblische Ostergeschichte hingegen, wird im Alltag vieler Nicht-Gläubiger jedoch selten thematisiert. Und das, obwohl sie für das Christentum fast noch wichtiges ist als Weihnachten! Damit ihr wisst, warum ihr jeden Frühling eine Woche frei habt und Geschenke suchen dürft, möchten wir euch heute die österliche Bibelgeschichte anschaulich erklären.

Fastenzeit: Von Aschermittwoch bis Ostersonntag fasten Christen auf der ganzen Welt 40 Tage lang und verzichten auf etwas, das ihnen normalerweise viel bedeutet. Erinnern soll diese Tradition an die 40 Tage, die Jesus angeblich in der Wüste ohne Essen und Trinken verbracht hat. Die Zahl 40 ist hierbei allerdings nur Symbolisch und tritt auch in anderen Kontexten in der Bibel auf. Zur Erinnerung an den Leidensweg Jesu auf welchem er sein eigenes Kreuz tragen musste, werden in der Fastenzeit außerdem regelmäßig so genannte “Kreuzwege” veranstaltet, bei denen man die 14 Station bis zu seinem Tod abgeht und gemeinsam betet und singt.

Die Karwoche: So wird die Woche vor Ostern genannt. Auch sie hat im Christentum eine wichtige Bedeutung und besteht aus mehreren wichtigen Tagen:

  • Palmsonntag: Eine Woche vor dem Ostersonntag wird am Palmsonntag der Einzug Jesu nach Jerusalem gefeiert. Laut Bibel soll er auf einem unberittenen, jungen Esel, den er sich zuvor geliehen hatte, durch das Stadttor geritten sein, während ihn seine Anhänger und “Fans” bejubelten. Sie wedelten mit Palmblättern und legten Jesu Weg mit ihren Kleidern aus. Auch heute noch werden dekorierte Zweige am Palmsonntag in der Kirch gesegnet.
  • Gründonnerstag: Der Gründonnerstag war für Jesus ein verhängnissvoller Tag. Er traf sich mit seinen 12 Jüngern zum berühmten letzten Abendmahl, bei welchem er Brot brach und teilte und Wein ausschente. Diese Handlung ist ein wichtiger Bestandteil einjeder Kirchmesse und ihr wird in Form der Eucharistiefeier mit der Ausgabe von Oblaten gedacht. Zuvor tat er allerdings noch etwas anderes: Er wusch seinen Jüngern die Füße. Auch heute noch ist die Fußwaschung eine wichtige Geste in jeder Gründonnerstags-Messe. Bereits als Jesus mit seinen Freunden speiste, war ihm bewusst, dass er verraten werden würde, denn die Juden mochten Jesus nicht und wollten ihn töten. Später am Abend machten sich alle gemeinsam zu einem Ölberg auf, auf dem Jesus im Anschluss zu seinem Vater, Gott, betete. Er war voller Angst, weil er wusste, dass er sterben musste. Und so kam es auch, noch am selben Abend kamen die feindlichen Männer, die in Jesus, der von sich behauptete, der Sohn Gottes zu sein, eine Gefahr sahen und nahmen ihn fest.
  • Karfreitag: Am Freitag darauf war es dann so weit: Jesus wurde auf Drängen des Volkes hin, von Pontius Pilatus, dem damahligen Statthalter, zum Tode verurteilt, auch wenn er persönlich nichts gegen Jesus hatte. Am Abend desselben Tages trat Christus dann seinen berühmten Kreuzweg an und trug seinen eigenen Todespfahl zum Galgenberg Golgota. Viele seiner Anhänger begleiteten ihn. Nachdem Jesus an das Kreuz geschlagen war, lebte er noch bis ca. 6 Uhr Abends, bevor er, umgeben von weinenden Mitmenschen, mit den Worten “Mein Gott, warum hast du mich verlassen?” sein Leben aushauchte. Um nachzusehen, ob Jesus noch lebt, stießen ihm anschließend ein paar Soldaten einen Speer in die Seite und als daraus Wasser und Blut flossen, wussten sie, dass er tot war. Heutzutage ist der Karfreitag vor allem ein Tag der Trauer, an dem viele Christen streng fasten und nichts, bzw. nur sehr gemäßigt essen. Meistens findet gegen 15 Uhr eine Messe statt, in welcher symbolisch der Altarraum “entschmückt” wird und ab dem Moment schweigen dann alle Kirchenglocken, bis Sonntag früh.
  • Karsamstag: Man könnte meinen, “Jesus tot, alles vorbei.”, aber so war das der Bibel nach nicht. Zu Jesu Zeit soll ein Mann gelebt haben, der ihn sehr gemocht hatte und der in der Nähe des Galgenberges noch ein unbelegtes Grab in Form einer großen Höhle besaß. Weil er Jesus am Samstag, der für Juden traditionell ein heiliger Tag ist, nicht am Kreuz hängen lassen wollte, bat er Pilatus seinen Leichnam abnehmen zu dürfen und bekam dies gestattet. So wurde Jesus vom Kreuz genommen, in Leinentücher eingewickelt und in dem Grab bestattet. Auch seine Mutter war anwesend. Sie und einige weitere Frauen machten sich an diesem Tag daran, wohlriechende Öle und Salben zuzubereiten, mit denen sie Jesu Leichnam anschließend einstreichen wollten. Denn so war es damals Brauch.

Ostersonntag: Am Ostersonntag ist es dann endlich so weit, einer der wichtigsten Tage für das Christentum ist gekommen, ein Tag der Freude und der Erlösung. Er wird jedes Jahr am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling gefeiert. Am Morgen des Tages machten sich die zuvor erwähnten Frauen zu dem Grab Jesu auf, doch als sie ankamen war es offen und der schwere Stein vor der Tür weggerollt. Sie erschraken sehr, als sie Jesu Leichnam nicht darin entdecken konnten. Als sie plötzlich von einem Mann angesprochen waren, erkannten sie zunächst nicht, dass es Jesus war, denn: Jesus war von den Toten auferstanden! Für Christen bedeutet dies, das Jesus Christus der Erlöser, zunächst die Leiden der Menschen am Kreuz auf sich nahm und sie anschließend vom Tod befreit hat. Das ist der Grund, warum im Christentum der Glauben entstanden ist, dass man nach dem Tod in Gottes Reich kommt. Die Frauen am Grab erschrecken, als ihnen anschließend ein Engel erscheint und ihnen verkündet, dass Jesus lebt. Zunächst wollen sie es nicht glauben, doch dann laufen sie zurück ins Dorf und erzählen es den Jüngern, welche ihnen aber ebenfalls nicht glauben. Erst einige Zeit später, als Jesus selber den Jüngern erscheint, fangen sie es an zu glauben und verbreiten die frohe Botschaft im ganzen Land. In der heutigen Zeit beginnt der Ostermontag traditionell mit einer frühen Messe gegen 5 Uhr morgens im Dunkeln, bei welcher die Osterkerze an einem großen Feuer angezündet wird und von der das Licht nach und nach von einem Gläubigen zum nächsten mit Kerzen weitergegeben wird, die man sich gegenseitig anzündet. Auch in der Kirche werden anschließend die Lampen wieder angemacht, der Altarraum geschmückt und die Kirchenglocken schlagen extra laut und lange. Nach der Messe folgt ein fröhliches, ausschweifendes Frühstück, denn die Fastenzeit ist beendet, das heißt, man muss nicht mehr auf geliebte Lebensmittel und ähnliches verzichten.

Der Ostermontag ist ein weiterer Feiertag, der zum Osterfest dazuzählt, doch für die Christen nicht nur der. Auch Christi Himmelfahrt, am 40. Tag nach Ostern, und Pfingsten, der 50. Tag nach Ostern und die Geburtsstunde der Katholischen Kirch, gehören streng genommen noch zu Ostern dazu.

Wir hoffen, ihr versteht nun ein bisschen besser, warum es mitten im Frühling einfach Geschenke gibt und Apropos hat euch noch etwas schlauer gemacht als zuvor. Damit wünschen wir euch schöne Ferien, fröhliche Ostern und einen fleißigen Osterhasen!

Hallo! Mein Name ist Olivia und ich habe dieses Jahr die Leitung der Schülerzeitung Apropos übernommen. In meinen Artikeln widme ich mich vorrangig Themen rund um den Fernöstlichen Raum, aktuelle News und Schulhilfen. Außerdem teile ich gerne meine Begeisterung für's Kochen und Backen hier und versorge euch mit Rezepten und anderen Foodie-Infos.

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