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Hallyu – Die Koreanische Welle – Teil 3 “Die dunkle Seite des K-Pop”

Im ersten Teil der Hallyu-Reihe habe ich euch erklärt, was die Koreanische Welle ist und letzte Woche ging es um die bunte Pop-Musik Koreas. Von außen scheinen die Idols perfekt zu sein, doch was in Korea hinter den Kulissen abläuft, ist ein ganz anderes Kaliber. Abmagerungskuren, keine Bezahlung und 3 Stunden Schlaf pro Tag gehören zum K-Pop-Business dazu. Was genau es damit auf sich hat, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen!

Ausbildungsstress: Um in Korea ein K-Pop-Idol zu werden, muss man schon früh ins Geschäft einsteigen. Je früher, desto besser. Mit durchschnittlich 11 Jahren bewerben sich tausende junger Mädchen und Jungen bei Auditions (Castings) von Plattenlabels für ein so genanntes Trainee-Programm. Sind die Bewerber gut genug (und auch das Aussehen ist wichtig), bekommen sie einen Vertrag, bei dem entsprechenden Label und ihre Ausbildung als so genannter “Trainee” beginnt. Sie werden nicht nur in Gesang und Tanz unterrichtet, sondern bekommen auch Fremdsprachen-, Model- und Schauspielunterricht. Ja, sogar ihr Benehmen gegenüber Presse und Fans müssen sie üben! Viel Zeit zum Ausruhen bleibt da nicht, denn von den angehenden Stars wird jede Menge erwartet. Die Ausbildung kann bis zu 5 Jahre dauern und ist so hart, dass viele Jugendliche sie abbrechen. Während des gesamten Trainings geht es darum, möglichst viele Punkte zu sammeln, denn nur diejenigen mit der höchsten Punktzahl dürfen Karriere machen.

Sklaven-Verträge: Das Problem mit den Verträgen, welche nicht nur Trainees sondern auch später die Idols bekommen, ist, dass die Plattenlabels daurch die komplette Kontrolle über das Privatleben der Sänger haben. Beziehungen sind nicht nur auf Grund von Zeitmangel schlecht möglich, sondern können sogar in den Verträgen verboten werden. Außerdem gehören Ausgehverbote zum Alltag.

Strenge Diäten: Die Idols müssen immer einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen und das sieht in der heutigen Zeit nun einmal möglichst dünn aus. Teilweise werden sie von ihren Plattenlabels dazu gezwungen, Diäten durchzuführen und sich auf ungesunde Gewichte von bis zu 48 Kilogramm bei 1,70 Metern Größe zu hungern. Nicht selten werden ihnen außerdem bestimmte Speisen wie Brot oder Nudeln verboten.

Schlechte Bezahlung: Da während der Ausbildungzeit alle Kosten für Unterkunft in labeleigenen Wohnunterkünften (Dormitorys), Essen, Schulgebühren und Kleidung von den Plattenfirmen übernommen werden, kann es lange dauern bis ein Idol mit seiner Arbeit Geld verdient. Zunächst muss er mit seinem Gehalt die Schulden beim Label zurückzahlen und erst wenn die Gewinnschwelle überschitten ist, das heißt, wenn der Star mehr Geld einbringt als für ihn ausgegeben wurde, bekommt ein Idol wirklichen Gehalt.

Trennung von der Familie: Da die auszubildenden Jungen und Mädchen gleich zu Beginn in Wohnheime ziehen müssen, werden sie wohl oder übel von Familie und Freunden getrennt. Auch als viel beschäftigte Stars kann es vorkommen, dass sie ihre Eltern über ein Jahr nicht sehen.

Am 17. Dezember 2017 wurde die weltweite K-Pop-Fangemeinschaft von einer schrecklichen Nachricht erschüttert. Kim Jonghyun, Sänger der Gruppe “SHINEe” hatte sich mit 27 Jahren auf Grund von Depressionen, die vermutlich aus dem Stress als Idol folgten, das Leben genommen. Die Gruppe hat dieses Jahr ihr 10jähriges Jubiläum gefeiert und gilt als eine der Ur-Gruppen des K-Pop. R. I. P Jonghyun.

Man sieht: Es ist nicht alles Gold was glänzt! Doch mittlerweile sieht man immer mehr Wandlungen in der südkoreanischen Gesellschaft und solche Probleme werden mit der Zeit immer weniger. Also nicht immer schwarz sehen und die tolle Musik, die uns die Jungs und Mädels bringen genießen.

Im nächsten Teil geht es um: K-Dramen! Liebe, Tragödie und jede Menge Komödie! Freut euch auf nächsten Dienstag!

Hallo! Mein Name ist Olivia und ich habe dieses Jahr die Leitung der Schülerzeitung Apropos übernommen. In meinen Artikeln widme ich mich vorrangig Themen rund um den Fernöstlichen Raum, aktuelle News und Schulhilfen. Außerdem teile ich gerne meine Begeisterung für's Kochen und Backen hier und versorge euch mit Rezepten und anderen Foodie-Infos.

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