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Hallyu – Die koreanische Welle – Teil 9.1. “Die Geschichte Koreas – Prähistorie”

Die “Hallyu”-Reihe rund um den südlichen Bruder Nordkoreas ist wieder da! Heute möchte ich mit euch ganz weit in die Vergangenheit gehen und euch zeigen, wo die Wurzeln der heutigen Koreaner liegen.

Als erste Menschenart kam der Homo erectus bereits ca. 500.000 v. Chr. auf die koreanische Halbinsel und lebte dort vorwiegend als nomadischer Jäger und Sammler in Höhlen oder selbstgebauten Hütten. Er ernährte sich vorrangig von Beeren, Obst und dem Fleisch erlegter Tiere. Außerdem verfügten die damaligen Menschen bereits über erste Werkzeuge aus Knochen und Stein und nutzten Feuer als Wärmequelle und zum Zubereiten von Speisen. Nach dem Aussterben dieser Art der Säugetiergattung „Homo“, kamen um 18.000 v. Chr. die ersten Homo sapiens, Vorfahren des modernen Menschen, in Form von Nomadenstämmen auf die Halbinsel. Sie stammten aus dem Nordosten Asiens, sowie von den Inseln südlich von Korea, zum Beispiel dem heutigen Malaysia und Taiwan. Erst einige tausend Jahre später kam es zur Entstehung einheitlicher Kulturen.


즐문 토기 시대 (Jeulmun-Kultur) – 8000-1500 v. Chr.

„즐문“ [jeul-mun] bedeutet so viel wie „mit Kammmuster“ und bezieht sich auf die Töpferkunst dieser Kulturära, welche für ebendieses charakteristische Gestaltungsmerkmal, ein eingeritztes Kammmuster auf der Oberfläche von Tongefäßen, berühmt ist. Sie weißt einige Ähnlichkeiten zu zeitgleichen Kulturrichtungen Japans oder Chinas auf. Die Menschen der Jeulmun-Kultur waren vorwiegend Jäger und Sammler, begannen aber zum Teil auch schon mit der Kultivierung von Pflanzen und ließen sich in kleinem Maßstab für längere Zeiträume nieder. Auch das Tiefseefischen und sammeln von Schalentieren war ein wichtiger Teil ihrer Überlebenssicherung. Forscher glauben, dass die Vertreter der Jeulmun-Kultur ab 1500 v. Chr. langsam durch Einwandernde aus der Mandschurei, einem Gebiet des heutigen China und Russland, verdrängt wurden.


민무늬 토기 시대 (Mumun-Kultur) – 1500-300 v. Chr.

Diese neuen Zuwanderer begründeten die sogenannte Mumun-Kultur, welche ebenfalls viel von Töpfereiprodukte Gebrauch machte, deren Gestaltung aber eher schlicht und einfach ausfiel, auf Koreanisch „민무늬“ [min-mu-nui]. Außerdem begannen die Bewohner der Halbinsel nun zahlreicher sesshaft zu werden, gründeten erste befestigte Städte, vorrangig in Flussnähe, und kultivierten Nutzpflanzen wie Trockenreis, Hirse, Gerste und Weizen. Auch die Herstellung von Bronze begann ungefähr ab der Hälfte der Periode und bildete aufgrund ihrer Seltenheit zunächst ein wichtiges Wohlstandssymbol. Innerhalb der Gruppen kam es vermehrt zu Rangordnungsfestlegungen und erste hierarchische Strukturen wurden erkennbar. Gegen Ende der Kulturperiode emigrierte vermutlich ein großer Teil der Koreanischen Einwohner auf die Japanischen Inseln.


Und wie es weitergeht? Das erfahrt ihr im nächsten “Hallyu”-Teil! Also bleibt gespannt und schaut gerne mal wieder vorbei.

Hallo! Mein Name ist Olivia und ich habe dieses Jahr die Leitung der Schülerzeitung Apropos übernommen. In meinen Artikeln widme ich mich vorrangig Themen rund um den Fernöstlichen Raum, aktuelle News und Schulhilfen. Außerdem teile ich gerne meine Begeisterung für's Kochen und Backen hier und versorge euch mit Rezepten und anderen Foodie-Infos.

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