
Adidas, Puma, Nike und Co.
Im Deutschunterricht behandeln wir gerade ein Thema, das mich sehr zum Nachdenken gebracht hat: die Frage, ob Markenkleidung ein Muss für jeden ist und unter welchen Bedingen diese Klamotten hergestellt werden?
Tatsächlich bekommt man in der heutigen Zeit oft mit, dass Personen, die Markenkleidung tragen, automatisch ,,cooler“ als andere sind und sich über andere stellen. Sie denken, sie haben das Recht, andere fertig zu machen, nur weil diese keine Markenkleidung tragen. Wenn man keine Markenklamotten trägt, gilt man direkt als arm, weil man kein Geld hat, um sich Markenartikel zu kaufen. Aber stimmt das denn? Nein, viele Leute tragen Markenkleidung auch einfach nicht, weil sie ihnen nicht gefallen. Durch diese neue Ordnung von ,,cool” und ,,uncool“ kommt es sehr oft zu zum Teil auch sehr schweren Fällen von Mobbing.
Aber sind Markenklamotten und No-Name-Klamotten wirklich so unterschiedlich, außer, dass bei einem davon ein großes Adidas Logo drauf ist? Viele Leute denken, dass Markenkleidung hochwertigere Qualität haben. Aber das stimmt meist gar nicht. Die Markenprodukte werden an den selben Orten, unter den selben schlechten Arbeitsbedingung hergestellt wie No-Name-Produnkte. Der einzige Unterschied ist, dass Markenklamotten vielleicht einen anderen Stoff haben.
Da kommen wir auch schon zu einem wichtigen Thema: Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. Schon oft haben wir von Kinderarbeit gehört, aber auch die Frauen, die dort gezwungenermaßen arbeiten, um ihre Familie versorgen zu können, arbeiten unter miserablen Bedingungen. Die Näherinnen arbeiten in oft maroden, einsturzgefährdeten Gebäuden. Dort herrscht schlechte, gesundheitsgefährdende Luft. In den riesigen Fabriken mangelt es überall an Sicherheit. Die Abeiterinnen werden zu Überstunden gezwungen und arbeiten oft 12-16 Stunden täglich, 6-7 Tage die Woche. Und für was? Für einem Stundenlohn von lächerlichen 17 cent. Sie haben meist kein Wochenende und auch kein Urlaub. Sie haben keine Versicherung und werden einfach nur ausgebeutet.
Außerdem gelangen die giftigen, chemischen Dämpfe aus den Fabriken in die Umwelt und verschmutzen diese. Sie gelangen ins Trinkwasser und sorgen dafür, dass viele Menschen sehr schwer krank werden.
Das einzige was an Markenkleidung also anders ist, ist dass wir mehr Geld dafür bezahlen, aber die Arbeiter, die dafür hart unter schlechten Bedingungen arbeiten, bekommen genauso wenig Geld wie Arbeiter für No-Name-Klamotten. Denn Markenkleidung ist einfach nur überteuert.
Also überlegt euch in nächster Zeit doch besser, ob ihr wirklich das neue Nike-T-Shirt braucht. ,,Cooler“ seit ihr dadurch nicht und unter besseren Bedingungen als ein T-Shirt von H&M ist es wahrscheinlich auch nicht hergestellt.

