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Die Räder müssen rollen!

Eine kurze Rede über die Vorteile des Radfahrens (für den mündlichen Vortrag vorgesehen, aber im schriftlichen Format nicht argumentativ schwächer).

Ich bitte euch, alle einmal aufzustehen. Jetzt setzen sich bitte alle, die heute mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule gekommen sind. Als nächstes setzen sich alle die, die mehr als 5 km weit weg von der Schule wohnen und für die es zeitlich nicht möglich wäre mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Zuletzt möchte ich, dass Alle Platz nehmen, die kein Fahrrad besitzen, unter einen Kilometer von der Schule weg wohnen. So… Für mich bedeutet das, dass alle die, die jetzt noch stehen, einfach zu faul sind, ihren Hintern morgens auf den Sattel zu schwingen und in die Pedale zu treten! Da frag ich mich: Warum?! Danke, ihr dürft euch alle wieder setzen.

Guten Tag, ich bin Olivia und ich bin ein großer Fan vom Fahrradfahren. Wenn ich mich in den Sattel schwinge fühle ich mich frei, voller Tatendrang und wenn ich am Ziel ankomme, bin ich zufrieden und wach. Vor allem morgens, nach dem Schulweg ist das wirklich nützlich! Wie ihr ja bereits gesehen habt, fährt aber nur ein kleiner Teil der Jugendlichen regelmäßig Fahrrad, was ich wirklich schade finde. Deswegen hoffe ich, dass ich heute auch den einen oder anderen von euch davon überzeugen kann, für den Schulweg doch besser auf das Rad zu steigen, statt ins Auto. Denn nicht nur unserem Geist tun wir damit etwas Gutes!

Zunächst einmal ist das Fahrrad eindeutig die flexibelste Möglichkeit von einem Ort zum anderen zu kommen. Keine Wartezeiten, kein Verbindungen-suchen, kein Hetzen um den Anschluss zu kriegen. Der eigene Drahtesel wartet immer brav da, wo man ihn zuvor angeschlossen hat – ob an einem der zahlreichen Fahrradständer, an einem Zaun oder einem Straßenschild – sodass man jederzeit aufsteigen und sich zum nächsten Ziel aufmachen kann. Natürlich könnte man sagen, dass Auto, Bahn und Co. schneller sind als der Mensch auf dem Zweirad, aber denkt doch mal an Staus oder rote Ampeln! Geschickt kann man sich mit dem schmalen Gefährt zwischen den Autos durchschlängeln und schon hat man den Vorsprung wieder drin.

Außerdem trifft auch hier das wunderbare Sprichwort zu “Übung macht den Meister!”. Klar, wenn man sich nach dem Winter, in dem man aufgrund von Schnee, Eis und Kälte nicht fahren konnte, in den Sattel schwingt, fallen einem die ersten Pedaltritte vielleicht noch schwer. Aber sobald man sich, Tag für Tag, Woche für Woche, immer wieder fürs Radfahren entscheidet baut der Körper Muskeln auf, denn Radfahren ist auch Sport. Je mehr Muskeln man hat, desto einfach fällt es einem in die Pedale zu treten!

Ha und wusstet ihr, dass Muskeln vier Mal mehr Kalorien verbrennen als Fett? Das heißt im Umkehrschluss, wenn man Fahrrad fährt, kann man – vorausgesetzt man möchte sein Gewicht halten – mehr essen, da der tägliche Energiebedarf steigt! Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 30 Minuten Bewegung täglich um Übergewicht und Folgekrankheiten wie Herz-Kreislauf-Störungen oder Bluthochdruck vorzubeugen. Dieses Pensum schafft man locker, wenn man täglich die 15 Minuten hin zur Schule und zurück absolviert.

Und nicht nur weil man sich bewegt und seinem Körper etwas Gutes tut, sollte man sich gut fühlen, sondern auch weil man der Umwelt etwas Gutes tut! Jeder Kilometer mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto spart pro Person laut Umweltbundesamt bis zu 138 g CO2 ein! Dieses Treibhausgas ist in zu großen Mengen mit für die Klimaerwärmung verantwortlich. Somit ist Fahrradfahren nicht nur schnell und gesund, sondern auch klimafreundlich! Gerade jetzt in einer Zeit, in der Schüler in rauen Massen zu Freitagsdemos gehen, fänd ich es auf jeden Fall einen Fortschritt, nicht mit der Bahn anzureisen, sondern einfach mal das Fahrrad zu wählen.

Allen, die momentan noch kein Fahrrad besitzen, kann ich nur einmal empfehlen sich bei Freunden und Verwandten, auf Flohmärkten oder in Online-Gebrauchtbörsen wie eBay umzuschauen, dort findet man gebrauchte Drahtesel oftmals viel billiger. Und das in einem super Zustand!

Für viele mag die eigene Faulheit vielleicht ein Argument gegens Fahrradfahren. Für mich ist es aber nur eine Ausrede, und zwar eine ziemlich faule. Erinnert ihr euch noch an das Gefühl, als ich euch zu Beginn meiner Rede Faulheit vorgeworfen habe? Ich bin mir ziemlich sicher, es war kein positives, denn von jemand anderem so etwas zuhören ist meistens nicht angenehm. Nun bitte ich euch, es einfach mal zu verinnerlichen und euch daran, und an die anderen Argumente meiner Rede, zu erinnern, wenn ihr das nächste Mal vor der Wahl steht: Fahrrad oder Bahn. Denn wie hat es Mark Twain so schön gesagt: Besorg dir ein Fahrrad. Wenn du lebst wirst du es nicht bereuen.


Rede von Olivia F., 14.08.2019

Hallo! Mein Name ist Olivia und ich habe dieses Jahr die Leitung der Schülerzeitung Apropos übernommen. In meinen Artikeln widme ich mich vorrangig Themen rund um den Fernöstlichen Raum, aktuelle News und Schulhilfen. Außerdem teile ich gerne meine Begeisterung für's Kochen und Backen hier und versorge euch mit Rezepten und anderen Foodie-Infos.

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