
Koch dich um die Welt! – Special Edition Weihnachten
Bist du Wurstbemme, Butterbrot und Bratwurst mit Sauerkraut satt? Hast du Lust mal was neues zu probieren? Wieso dann nicht mal etwas außergewöhnlicheres ausprobieren, zum Beispiel aus einem anderen Land! Koch dich mit Apropos um die Welt! Da bereits in weniger als einer Woche Weihnachten ist, gibt es für euch heute eine Special Edition mit Weihnachtsrezepten aus aller Welt!
Nicht überall auf der Welt wird Weihnachten überhaupt gefeiert. Da es sich ursprünglich um ein christliches Fest handelt, bei welchem die Geburt Jesu Christi gefeiert wird, ist Weihnachten in südasiatischen Ländern größtenteils unbekannt. Doch nicht nur weltweit, sondern auch hier bei uns in Europa gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, was die Traditionen des Weihnachtsfestes angeht. Und außer den Bräuchen und Traditionen unterscheiden sich auch die verzehrten Speisen rund um das Fest im Dezember. Deswegen möchten wir euch heute drei weihnachtliche Desserts aus drei Ländern Europas vorstellen.
- Polen: Makówki (Mohnpielen)
Zum polnischen Weihnachtsfest gehört traditionell ein mohnhaltiges Dessert, entweder in Form eines Strudels, Kuchens oder von Mohnpielen, auch Mohnsemmeln genannt. Wenn ihr mehr über das polnischen Weihnachtsfest erfahren möchtet, freut euch auf morgen, da wird hier bei Apropos ein Artikel über das Weihnachtsfest bei unseren Nachbarn erscheinen.
Ihr braucht:
- 2 alte Semmeln (am besten ca. 2 Tage alt)
- 400 ml (fettarme) Milch
- 100 g gemahlener Blaumohn
- 1/2 EL Zucker
- 1 TL Vanillinzucker
- 1/2 Prise Salz
- 1/2 handvoll Walnüsse (oder nach Belieben)
- 1/2 handvoll Rosinen/Sultaninen (oder nach Belieben)
- 2 EL Honig
Und so geht’s:
- Die trockenen Brötchen in gleichmäßige Scheiben (ca. 1 cm dick) schneiden.
- Die Milch in einen Topf (Tipp: Am besten einen speziellen Milchkochtopf nutzen, damit die Milch nicht so leicht überkocht.) gießen und den Mohn dazugeben. Das ganze kurz aufkochen und anschließend auf niedriger Hitze so lange unter ständigem rühren köcheln lassen, bis die Masse homogener und dicklicher wird. Das kann bis zu 45 Minuten dauern!
- Wenn die Masse bereits ein wenig anfängt einzudicken, den Zucker, Vanillinzucker, Salz und den Honig hinzugeben und auflösen.
- Haben sich Mohn und Milch verbunden, auch die Rosinen und Walnüsse dazugeben und unterrühren.
- Nun mit einer Schicht Brötchenscheiben den Boden einer Schüssel auslegen und darauf etwas von Mohn-Masse geben. Darauf wieder eine Schicht Brötchen legen und mit dem Mohn fortfahren. Solange weiter machen, bis alles aufgebraucht ist. Mit einer Schicht Mohn-Masse abschließen. Es kann sein, dass Brötchen übrig bleiben, diese können getrost gegessen oder andersweitig verwendet werden.
- Das Ganze muss nun abkühlen und anschließend im Kühlschrank oder an einem anderen kalten Ort kalt gestellt werden.
Makówki schmeckt am nächsten Tag frisch aus der Kühlung am besten. Die Rosinen und Walnüsse können auch weggelassen werden und wer es süßer mag, kann mehr Zucker oder Honig hineingeben. Viel Spaß beim Nachmachen und: Smacznego!
2. Island: Kleinur
Kleinur (Einzahl ‘kleina’) sind nicht nur in Island, sondern in ganz Skandinavien verbreitet. Es handelt sich dabei um ein Siedegebäck, welches vor allem gerne zu Weihnachten gegessen wird. Außerdem wird damit gerne ein Spiel gespielt, bei welchem die kleinen Dessertstückchen an einer Schnur aufgehängt und an einem Türrahmen befestigt werden. Während eine Person nun versucht die Kleinur davon abzubeißen, behindert eine zweite sie, indem sie die Schnur mit dem Mund hin und her bewegt. Das Spiel dient der Belustigung anderer Gäste, die dabei zusehen.
Ihr braucht:
- 2 Eier
- 75 g Butter
- 100 ml Milch
- 500 g Mehl
- 100 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 2,5 TL Backpulver
- 125 g Skyr Natur
- 1 TL Hirschhornsalz
- 2 TL gemahlener Kardamom
- außerdem: 1-2 l neutrales Pflanzen-Öl zum Frittieren (z. B. Sonnenblumenöl, Rapsöl), Mehl für die Arbeitsfläche
Und so geht’s:
- Die Eier mit Milch und Skyr cremig rühren. Die restliche Zutaten hinzugeben und zu einem festen Teig verkneten.
- Nun den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einem Nudelholz auf 0,5 mm Dicke ausrollen und Rauten (drachenförmige Vierecke) ausschneiden.
- Die Rauten anschließend in der Mitte einschlitzen, ein Ende durchstecken und etwas platt drücken, damit das ganze wieder eine Rautenform annimt. Die kleinen Teigstückchen sollten nun die Form eines Knotens haben. Das Formen erfordert vielleicht etwas Übung, aber Übung macht den Meister!
- Jetzt das Öl in einem Topf (oder falls vorhanden in einer Fritteuse) auf maximal 170°C erhitzen. Das Öl sollte mindestens 5 cm im Topf stehen. (Achtung! Verbrennungsgefahr! Lasst eich bei diesem Schritt unbedingt bei einem Erwachsenen helfen! Sollte das Öl anfangen zu brennen niemals mit Wasser löschen! Dies verursacht eine Fettexplosion!) Die kleinen Teigknoten hineingeben und von beiden Seiten knusprig braun frittieren. (Der Teig geht noch auf, deswegen am Anfang nicht zu viele auf einmal ins Öl geben.)
- Die fertigen Kleinur mit einer Schöpfkelle aus dem heißen Öl heben und auf einem Teller abkühlen lassen. Wenn ich etwas von dem Fett abtropfen lassen wollt, legt ein Blatt Küchenpapier darunter, um es aufzusaugen.
Kleinur schmecken am besten frisch, noch warm mit etwas Puderzucker bestäubt. Durch das frittieren natürlich kleine Kalorienbomben, doch einmal im Jahr kann man sich das doch mal gönnen, oder?! Viel Spaß beim Nachkochen und: Verði þér að góðu!
3. Österreich: Linzer Plätzchen/Augen (Spitzbuben)
Egal wie man sie nennt, die mit Marmelade gefüllten Kekse gehören für viele zu den traditionellen Weihnachtsgebäcken dazu. Sie werden mit sogenanntem “Linzer Teig” gebacken, einem Mürbeteig, welcher auch für die berühmte Linzer Torte verwendet wird. Linz ist eine Stadt in Oberösterreich. Weißer Linzer Teig wird zusätzlich mit geriebener Zitronenschale und brauner Linzer Teig mit Nüssen verfeinert. Für unsere Spitzbuben nehmen wir heute den weißen Linzer Teig.
Ihr braucht:
- 300 g Mehl
- 150 g Zucker
- 1 Pkg. Vanillinzucker
- 120 g weiche Butter
- 1 Ei
- ca. 4 g abgeriebene Zitronenschale (oder nach Belieben)
- beliebige Marmelade/Gelee/Konfitüre (am besten ohne Stückchen), z. B. Erdbeere, Aprikose, Quitten
- außerdem: Puderzucker zum Bestäuben, kleine und große Ausstecher
Und so geht’s:
- Alle Zutaten mit einem Rührgerät, einer Küchenmaschine oder mit den Händen zu einem festen Teig verkneten. Es kann sein, dass das ein bisschen dauert, dann muss man sich in Geduld (und Kraft) üben.
- Den fertigen Teig nun in eine Schüssel geben, abdecken und für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Diese Ruhezeit benötigt der Teig, damit er die richtige Konsistenz entwickelt. Falls ihr in der zwischenzeit noch andere Kekse backen wollt, schaut vielleicht mal in unserer Rezepte-Kategorie nach. Der Teig kann ruhig auch länger kaltgestellt bleiben!
- Nach der Ruhezeit den Teig (oder ersteinmal einen Teil davon) auf einer stark bemehlten Arbeitsfläche auf ca. 0,5 cm Dicke ausrollen. Nun geht’s ans ausstechen: Stecht zuerst mit dem großen Ausstecher z. B. große Sterne aus. Nun stecht ihr bei einer Hälfte mit dem kleineren Ausstecher ein z. B. sternförmiges “Loch” in den Stern.
- Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.
- Die fertig ausgestochenen Plätzchen nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und ca. 8 bis 10 Minuten leicht braun backen. Anschließend die Kekse auskühlen lassen.
- Die “Lochplätzchen” im Anschluss mit Puderzucker bestreuen und auf die Kekse ohne Loch einen Kleks Marmelade geben (Achtung, macht den Kleks nicht zu groß, da sonst die Marmelade überall rausquillt). Als letzten Schritt jeweils ein bestäubtes Lochplätzchen auf die mit Marmelade bestrichenen Unterteile legen, sodass die Kanten übereinander liegen (Achtung, es handelt sich um Mürbteig, d. h. es kann sein, dass der Teig leicht zerkrümelt! Vorsichtig arbeiten! Aber auch kaputte Kekse schmecken ja…).
Wir empfehlen, die Kekse noch etwas liegen zu lassen, da die Marmelade mit der Zeit fester wird und Ober- und Unterteil nicht mehr auseinanderrutschen. Viel Spaß beim Nachbacken und: an Guaden!

