
Hallyu – Die koreanische Welle – Teil 6 “Kurioses Korea”
Wie man bereits an K-Pop und K-Drama (siehe vorherige Artikel der Hallyu-Reihe) handelt sich bei Süd-Korea definitiv nicht um eine langweiliges Land! Und auch der Alltag der koreanischen Bevölkerung auf der anderen Seite der Weltkugel unterscheidet zum Teil immens von dem unseren. Könnt ihr euch zum Beispiel vorstellen, dass die Hälfte deiner Klassenkameraden denselben Nachnamen tragen wie du? In diesem Artikel stellen wir euch 10 verrrückte Fakten vor, die für Südkoreaner völlig normal sind!
Unglückszahl 4: In Korea gilt die Zahl 4 als Unglückszahl, da sie ausgesprochen so ähnlich klingt wie das koreanische Wort für “Tod”. Diese Furcht geht teilweise sogar so weit, dass es in Gebäuden keinen 4. bzw. 40. Stock gibt und Hotels nicht über Zimmer mit der Zahl 4 verfügen.
Tod durch Ventilatoren: Klingt komisch, oder? Tatsächlich glauben viele Koreaner daran, dass sie sterben können, wenn sie schlafen gehen und den Ventilator anlassen. Sie befürchten auskühlen und erfrieren zu können, ohne es im Schlaf zu bemerken. Natürlich ist dies nicht der Fall, trotzdem ist diese Märchen unter den Südkoreanern weit verbreitet und wird immer an die nächste Generation weitergegeben.
Valentinstag, Weißer und Schwarzer Tag: Der 14. Februar ist fast auf der ganzen Welt als Tag der Pärchen und Verliebten. In vielen asiatischen Ländern gibt es den Brauch, dass die Mädchen den Jungen Schokolade schenken. Wie in Japan, werden auch in Südkorea zusätzlich der sogenannte “White Day” (dt. “weißer Tag”) und “Black Day” (dt. “schwarzer Tag”) als inoffizielle Feiertage begangen. Am “White Day”, welcher jedes Jahr am 14. März stattfindet, können sich beschenkte Männer und Jungen mit kleinen Geschenken bei den Mädels bedanken. Den “Black Day” gibt es in dieser Form vorrangig in Südkorea. Der 14. April ist allen Singels gewidmet, welche sich an diesem Tag schwarz einkleiden und schwarze Speisen essen, wie traditionell zum Beispiel “Jajangmyeon”.
Knopf zum Kellner rufen: Mittlerweile gilt es bei uns als unhöflich den Kellner im Restaurant lauthals zu rufen um eine Bestellung aufzugeben oder zu Bezahlen. Die Südkoreaner haben sich dafür etwas Raffiniertes einfallen lassen: In vielen koreanischen Gaststätten gibt es mittlerweile spezielle Knöpfe an den Tischen mit welchen man die Kellner direkt zu sich an den Tisch ordern kann.
singende Toiletten: Immer mehr Technisierung findet Einzug in unseren Alltag. In fortschrittlichen Ländern wie eben Südkorea hat diese an einigen Stellen fast schon übertriebene Ausmaße angenommen. Da vielen Asiaten, auch Japanern und Chinesen, die Geräusche auf der Toilette peinlich sind, haben ganz kluge Köpfe Toiletten entwickelt, die auf Knopfdruck nicht nur spülen, sondern mit denen man auch Musik spielen kann um Peinlichkeiten zu übertönen. Doch das ist meist nicht das einzige was diese Klos können, meist sind auch Lichtspiele und spezielle “Gesäßreinigungen” eingebaut…
Schminke für Männer: Während hier bei uns in Deutschland das Schminken eher Frauensache ist und Männer meist lediglich auf Hygieneartikel wie Deo oder Rasierwasser zurückgreifen, gehört es für viele koreanische Männer zum Alltag, sich zu schminken. Natürlich meinen wir nicht Make-Up wie Liedschatten, Wimperntusche oder Rouge, sondern vorrangig jede Menge Abdeckcremes und die mittlerweile weltberühmten BB-Cremes (“Blemish Balm”/”Beauty Balm”).
Alle heißen gleich: Da es in Korea insgesamt nur ungefähr 250 verscheidene Nachnamen gibt, ist es völlig normal, dass die Hälfte der Bevölkerung “Kim”, “Lee”, “Park” oder “Choi” heißt. Wie in vielen asiatischen Ländern wird auch in Südkorea der Nachname vor den Vornamen geschrieben. Selten besteht er aus mehr als einer Silbe. Um Athleten bei Spielen unterscheiden zu können, werden die Nachnamen oft mit dem Vornamen oder zumindest dessen Anfangsbuchstaben ergänzt.
Beim Einkaufen alles Probieren: Könnt ihr euch vorstellen beim Einkaufen einfach alles öffnen zu dürfen um zu probieren? Ist Südkorea ist das überhaupt kein Problem! Dort ist es volkommen normal, dass man von allem etwas kostet, bevor man sich dazu entscheidet es zu kaufen.
Blutgruppe zur Partnerwahl: Schon wieder ein Fakt, den Südkorea mit Japan gemeinsam hat. Wie man in vielen Mangas (japanische Comics) lesen kann, ist in vielen asiatischen Ländern nicht, wie bei uns das Horoskop, ausschlaggebend, sondern die Blutgruppe! Laut ihr werden Vorraussagungen getroffen für die Zukunft von Pärchen und Verliebten.
Stäbchen aus Metall: Während in Japan, China und Vietnam bevorzugt mit Holzstäbchen gegessen wird, ist das Hauptesswerkzeug der Koreaner aus Metall. Warum fragt ihr euch? Das hat einen ganz einfachen Grund! Vor hunderten Jahren hatte es regelmäßig Anschläge mit vergifteten Holzstäbchen auf koreanische Herrscher. Um dies zu verhindern, begannen sie Stäbchen aus Metall zu verwenden, welches sich verfärbte, wenn es mit Gift in Berührung kam. Diese Tradition hat sich bis heute gehalten. Im Gegensatz zu anderen asiatischen Ländern, gehört zum koreanischen Essbesteck auch ein Löffel, welcher allerdings nie gleichzeitig mit den Stäbchen in einer Hand gehalten werden darf!
Schere zum Essen: Stäbchen und Löffel zum Essen, das kann man ja noch verstehen… aber eine Schere?! Ja! In Südkoreanischen Restaurants werdet ihr nicht selten eine spezielle Schere am Tisch finden, welche lediglich dazu dient zu große Fleisch- oder Gemüsestück, oder aber auch zu lange Nudeln durchzuschneiden. Also nix mit neuem Haarschnitt beim Familiendinner…
Starbucksbecher als Statussymbol: Von den Chinesen sind wir gewohnt, dass sie (wie die Engländer) jede Menge Tee trinken. Man könnte nun vermuten, die Koreaner tun es ihnen nach, doch dem ist nicht so! In Korea ist Kaffee das Trendgetränk und man findet in jeder noch so kleinen Kleinstadt mindestens ein Café in dem man gemütlich eine Tasse schlürfen kann. In Großstädten reiht sich ein Coffee-Shop an den nächsten, wobei vorallem Starbucks sehr im Trend ist. Überall sieht man Südkoreaner mit den Bechern mit grünem Meerjungfrauen-Motiv herumlaufen, wobei einen Starbucksbecher mit sich herumzutragen in Südkorea fast so viel bedeutet wie bei uns eine Jacke der Marke “Adidas”. Wahrscheinlich, weil der Kaffee dort bis zu 2 Mal teurer sein kann als bei uns!
Genug gestaunt, gelacht oder gewundert? Heute haben wir euch mal eine Seite von Südkorea gezeigt, die vielen, die nur die Oberfläche betrachten verborgen bleibt. Doch Korea hat noch viel mehr zu bieten! Deswegen wird auch ein nächster Teil der Hallyu-Reihe folgen!
Würdet ihr gerne mal K-Dramas (siehe Hallyu Teil 4) ohne Untertitel schauen? Oder die Texte eurer Lieblings-K-Pop-Lieder verstehen können? Dann wollen wir euch nächsten Dienstag helfen die Grundlagen dafür zu legen! Freut euch auf einen “Grundkurs Koreanisch”.


2 Comments
Claudia
Starbucksbecher als Statussymbol find ich gut!
Ich habe nämlich auch mal einen besessen.
Manfred
Tolle journalistische Arbeit!
Hallyu ist meine Lieblingsreihe auf Apropos und Olivia ist voll nett °<°