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Der eingebildete Kranke

Dramen lesen, das ist immer eine müßige Aufgabe. Noch drei Tage und immer noch nicht angefangen. Lasst euch eins sagen, eine Sache, die bei den Deutschlehrern noch besser ankommt, als die erforderlichen Texte überhaupt zu lesen, ist literarisches Allgemeinwissen. Aber was gibt es denn noch so auf dem Dramenmarkt – und was könnte ich vielleicht in der nächsten Deutschstunde mal wie nebenbei fallen lassen?

Heute: DER EINGEBILDETE KRANKE (Molière)

Ein Mann, seine Frau, die Tochter und ihr Geliebter. Die beiden wollen heiraten, der ständig von eingebildeten Krankheiten geplagte Vater würde lieber den Arzt-Sprössling Thomas an der Seite seiner Angélique sehen. Seine exzentrische Art sorgt für ständigen Streit mit seiner Ehegattin und seiner Dienerin.

Die absurde Komödie über den eingebildeten Kranken verfasste der französische Dichter Molière bereits 1636, der relativ kurze Text kann aber immer noch unterhalten (wenn man sich sehr langweilt und große Lust auf Wortwitze hat). Während die Handlung eher langsam voranschreitet, zeichnen sich die Dialoge durch viel Witz und den ununterbrochenen Schlagabtausch zwischen den Figuren aus. Nebenbei baut Molière noch kritische Kommentare über Ärzte ein – und Kritik an seiner eigenen Ärztekritik. Verwirrend, ich weiß. Der ironischste Teil an diesem Stück über den Hypochonder: der Dichter selber übernahm die Hauptrolle – und starb in der vierten Vorstellung seines eigenen Werkes, noch im Kostüm.

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