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SmartHome Speaker

SmartHome Speaker sind in letzter Zeit sehr beliebt geworden. Doch was können sie und welchen sollten Sie wählen? Das erfahren Sie hier.

Seit einiger Zeit konkurrieren viele verschiedene “smarte” Assistenten miteinander. Jeder versucht den anderen zu übertrumpfen, egal ob mit Wettervorhersage, Bestellung von Artikeln bei Amazon oder personalisierten Tagesabläufen. Vorerst wurden sie für Handys entwickelt, doch jetzt kommen sie auch in Form von Lautsprechern. Was können sie und welche Unterschiede gibt es?

Google Assistant

Der Google Assistant ist der wohl am weitesten entwickelte Sprachassistent auf dem Markt. Das liegt sowohl an der enormen Menge an Nutzerdaten, welche Google besitzt, als auch an der großen Beachtung, die Google diesem schenkt. Der Google Assistant hat einen riesigen Funktionsumfang. Er kann per Sprachbefehl Musik von YouTube Music, Spotify, Apple Music und Deezer (HiFi) abspielen, das Wetter oder die Termine ansagen, persönliche Abläufe aktivieren, Wecker oder Timer stellen, den Weg zur Arbeit berechnen und vieles mehr. Außerdem verfügt er über ein gutes Sprachverständnis und kann auch Witze erzählen.

Quelle: Google
Das Logo des Google Assistant

Amazon Alexa

Auch hier ist der Funktionsumfang groß. Dieser SmartHome Speaker kann vieles, was der Google Assistant kann, nur nicht so gut. Das Sprachverständnis ist nicht immer perfekt und die richtig smarten Features fehlen. Außerdem ist man auf wenige Geräte beschränkt und muss eine spezielle App installiert haben. Wichtigstes Feature: Sie können per Sprachbefehl einkaufen! Ja wirklich! Wenn Sie eine Zahlungsart hinterlegt haben kann Alexa über Amazon Produkte bestellen. Doch Achtung! Amazon hängt beim Thema Datenschutz hinter Apple und Google hinterher, also achten Sie darauf, mit wem Sie ihre persönlichen Daten teilen.

Quelle: Amazon
Das Logo von Amazon Alexa

Apple Siri

Der “dümmste” aller Assistenten. Der Funktionsumfang kommt nicht annähernd an Alexa und Google ran. Allerdings steht hier der Datenschutz an erster Stelle. Viele Aktionen werden lokal abgewickelt, und nicht erst auf Server hochgeladen. Das ist sehr viel sicherer, persönlicher und schneller.

Quelle: Apple
Das Logo von Apple Siri

Sound

Doch kommen wir zu den Lautsprechern, hier gibt es eine riesige Auswahl und ich als Audiophiler möchte Ihnen meine Favoriten zeigen.

Lautsprecher bis 50€

Hier gibt es nur zwei Lautsprecher: einer von Google und einer von Amazon.

Google Home Mini

Der kleine, kreisförmige Lautsprecher bietet alle Funktionen des Google Asisstant für einen Preis von gerade mal 40€. Der Sound ist für diesen Preis akzeptabel, aber kein Highlight. Für’s Hintergrundhören reicht es aus, aber wenn man ernsthaft Musik hören möchte, hat dieser Lautsprecher einfach zu wenig Saft. Der Klang wird aber besser wenn man die Lautsprecher mit einem Stereo-Paar koppelt (Preis knapp 70€).

Quelle: Google
Google Home Minis in den verfügbaren Farben

Amazon Echo Dot (3. Gen)

Die dritte Generation kostet genau 49,99€ und liefert somit alle Funktionen Alexas für einen günstigen Preis. Der Sound ist minimal besser als bei Google, reicht aber nicht aus um mich zu begeistern.

Quelle: Amazon
Der Amazon Echo Dot (3. Gen)

Lautsprecher bis 100€

Hier wird die Auswahl deutlich größer und der Klang merkbar besser.

Apple HomePod Mini (nur mit iOS kompatibel)

Der HomePod mini kostet hierzulande 96€ und ist ein absoluter Geheimtipp. Die wirklich unglaublich kleine Kugel liefert einen ausgewogenen Klang mit klaren Höhen, differenzierten Mitten und satten Bässen. Angetrieben wird sie von gerade einmal einem aktiven, nach unten gerichtetem Lautsprecher und zwei passiven Membranen. Dadurch entsteht ein sogenannter “360°-Sound”. Sie besitzt außerdem ein kleines Display oben und einen Apple U1 Chip. Die Einrichtung ist einfach und funktioniert über die Apple Home App. Das coolste Feature: Wenn man ein iPhone mit Bluetooth oder U1 Chip (ab iPhone 11) an den HomePod Mini hält, wechselt der Lautsprecher automatisch den Song! Nativ kann nur von Apple Music Musik gespielt werden, aber über AirPlay 2 kann von jedem Streamingdienst in bis zu 16bit/48kHz gestreamt werden.

Quelle: Apple
Der HomePod Mini

LG WK-7 (Google Assistant)

Für knapp 84€ bekommt man mit dem LG WK-7 einen sehr guten, relativ großen Lautsprecher. Der Klang ist sehr gut – ob das am großen Tieftöner oder an der Partnerschaft mit Meridian Audio Technologies liegt ist im Endeffekt egal. Der Lautsprecher wird von einem Tieftöner und einem Hochtöner angetrieben, die Maximalleistung liegt bei 40 Watt. Er kann laut werden, ohne zu verzerren, liefert gute Bässe, stabile Mitten und passable Höhen. Die Differenzierung könnte etwas besser ausfallen, da hat der HomePod Mini noch die Nase leicht vorn. Über Chromecast kann Musik von jeglichen Streaminganbietern gestreamt werden und es ist theoretisch eine Auflösung bis zu 24bit/96kHz möglich.

Quelle: LG
Der LG WK-7

Google Nest Audio

Der Nest Audio ist ein weiterer großer Google Asisstant Kandidat. Für knapp 89€ liefert der Neuling in der Google Familie einen ausgewogenen Sound, der aber, vor allem bei den Bässen, nicht ganz an den HomePod Mini oder LG herankommt. Allerdings kann er deutlich lauter werden, als die beiden, was heißt, dass er eher für große Räume geeignet ist. Auch hier ist ein Tief- und Hochtöner verbaut. Über Chromecast kann hier ebenfalls von allen herkömmlichen Streamingabietern gestreamt werden.

Quelle: Google
Der Google Nest Audio

Amazon Echo (4. Gen)

Der Amazon Echo der 4. Generation kommt mit zwei Hoch- und einem Tieftöner ausgestattet für 89€ auf den Markt. Er spielt klanglich in einer Liga mit dem HomePod Mini und WK-7.

Quelle: Amazon
Der Amazon Echo der 4. Generation

Lautsprecher bis 200€

Hier ist die Auswahl kleiner, aber der Klang sehr beeindruckend.

Sonos One (*2. Gen*, Alexa, Google Assistant, Siri)

Sonos ist eine der bekanntesten Marken, wenn es um SmartSpeaker geht. Die App ist sehr gut aufgebaut und der Lautsprecher ist nach einer Einrichtung mit allen Assistenten kompatibel. Er besitzt einen Hoch- und Tieftöner und kann eine Auflösung von bis zu 16-bit/44,1kHz erreichen. Er besitzt kein Chromecast, das heißt es bleibt nur die App oder AirPlay 2 zur Bedienung übrig. Der Klang ist mit dem des WK-7 und des HomePod Mini zu vergleichen, wobei der Sonos vor allem bei den Bässen und den Mitten eine deutlich schönere Differenzierung bietet. Der Sound wird zusätzlich durch die Einrichtung des “Trueplay” verbessert, das heißt der Klang passt sich nach einem Mikrofon-Scan (nur auf dem iPhone verfügbar) an den jeweiligen Raum an. Allerdings ist der Lautsprecher mit 199€ verhältnismäßig teuer.

Quelle: Sonos
Der Sonos One

Amazon Echo Studio

Der Studiolautsprecher mit Alexa für knapp 180€ ist der erste “große” Kandidat in dieser Runde. Er besitzt einen Hochtöner, drei Mitteltonlautsprecher und einen großen Woofer. Damit erreicht er eine Leistung von bis zu 330 Watt! Er unterstützt auch Musik mit einer Auflösung von bis zu 24bit/96kHz, aber nur mit einem Amazon Music HD Abonnement und da dort die Datenraten niedriger sind, kann man nicht ganz von Lossless-Audio sprechen. Er bietet einen starken Klangen, kommt aber überraschenderweise in der Differenzierung nicht an den Sonos heran. Dafür liefert er starke Bässe und eine hohe Lautstärke.

Quelle: Amazon
Der Amazon Echo Studio

Lautsprecher bis 500€

Wer ein Jahr auf Urlaub verzichtet hat, Musik liebt und sonst alles hat, kann hier gerne auswählen.

HomePod (nur mit iOS kompatibel, Produktion eingestellt)

Der HomePod von Apple kostete knapp 380€ und stellte sich aufgrund des Preises als Flop heraus. Er besteht aus 7 Hochtönern und einem großen Tieftöner. Der Klang spielte in einer sehr hohen Liga und hat jegliche Konkurrenz in den Schatten gestellt. Aufgrund dessen, dass seine Produktion aber eingestellt wurde, ist er nur noch selten verfügbar.

Quelle: Apple
Der große HomePod und sein kleiner Bruder

Google Home Max (Produktion eingestellt)

Der 300€-teure Riese von Google liefert mit 2 Woofern und 2 Hochtönern einen starken Klang in einem großen Gehäuse. Der Bass ist aber meistens zu dominant und übertönt die Mitten und Höhen. Wer allerdings moderne Musik genießt, sollte damit kein Problem haben. Über Chromecast unterstützt er laut Angaben auch Hi-Res Audio, wobei die genaue Auflösung nicht aufgelistet wird. Er besitzt allerdings einen 3,5mm Klinkenanschluss, was auch die Wiedergabe von hochwertigen DAC’s möglich macht. Er unterstützt außerdem auch Dolby-Sound. Obwohl die Produktion schon eingestellt wurde, ist der Max noch fast überall erhältlich.

Quelle: Google
Der Google Home Max

Sonos Move (Alexa, Google Assistant)

Auch hier gibt Sonos nicht auf und möchte gegen Apple und Google austeilen. Das gelingt ihm mit dem Move für knapp 400€ sehr gut. Der Sound kommt fast an den HomePod heran, stellt den Google Home Max sogar in den Schatten. Die Differenzierung ist gut, die Bässe klar und präsent, allerdings nicht zu wummernd. Insgesamt ist der Klang überragend, trotz gerade mal 40 Watt, und seinen Preis wert. Auch hier kommt die “Trueplay”-Technologie zum Einsatz. Die Besonderheit hier ist, dass der Sonos nicht nur zuhause benutzt, sondern auch mitgenommen werden kann. Er kann bis zu 11 Stunden Musikwiedergabe bereitstellen und wird dann über Bluettoth verbunden.

Quelle: Sonos
Der Sonos Move

Sonos Five (Alexa, Google Assistant)

Eigentlich kostet er 580€ und gehört in die nächste Kategorie, da ich ihn aber schon für 500€ erblicken konnte, nehme ich ihn hier mit rein. Das größte Modell der Firma Sonos bietet 3 Tief- und 3 Hochtöner. Dadurch entsteht ein extrem ausgewogener Klang, welcher schon fast einer kleinen HiFi-Anlage ähnelt. Laut Sonos soll “Studioqualität” auf dem Five möglich sein. Er besitzt auch wie der Google Max einen AUX-Anschluss, um ihn mit z.B. mit hochqualitativen DAC’s zu verbinden.

Quelle: Sonos
Der Sonos Five

Lautsprecher ohne Preisbegrenzung

Sie wollen unbedingt das Beste vom Besten, oder sogar Technologie, welche der von Außerirdischen ähnelt, in ihrem Zuhause stehen haben? Ich heiße Sie herzlichst Willkommen zu der mit Abstand teuersten Kategorie des heutigen Artikels. Über Preise redet man hier nicht, hier geht es nur noch um Klang.

Devialet Phantom I Gold (kein nativer Sprachassistent)

Kennen Sie es, wenn jemand sagt, dass etwas nicht von dieser Welt ist? Die französische Firma Devialet hat sich diesen Spruch zu Herzen genommen und einen Lautsprecher erschaffen, den die Physik so nicht vorhergesehen hat. Über 10 Jahre Forschung und über 200 Patente waren nötig um das System zu perfektionieren und den Phantom I zu erschaffen. In Frankreich entwickelt und in Verbindung aus High-Tech Maschinen und Handarbeit hergestellt. Die anscheinend so kleine Box hat nämlich ein paar Überraschungen im Gepäck, welche bereits bei den Materialen anfangen. Vor allem aus Metallen besteht der Phantom, der Tief- und Mitteltöner aus Aluminium, der Hochtöner aus reinem Titan. Der Name Gold ist Programm, denn um die Leistung mehr als zu verdoppeln, wurden die Seitenblättchen aus 22-karätigem Gold hergestellt. Über Roon, Optical Audio oder AirPlay 2 kann Hi-Res Audio abgespielt werden. Durch die ersten zwei genannten Optionen sogar mit bis zu 24bit/96kHz. Für Luxusliebhaber gibt es den Lautsprecher auch noch in einer “Opera”-Version, in welcher die Seitenblättchen aus purem Mondgold bestehen. Zu jedem Phantom I kommt eine “Fernbedienung” aus Edelstahl, mit welcher man die Lautstärke kontrollieren kann. Ihre Nachbarn und ihr Vermieter werden Ihnen danken, wenn Sie diesen Lautsprecher nie auf die volle Lautstärke aufdrehen. 1100 Watt mit bis zu 108dB bringen nicht nur die Nerven ihrer Mitbewohner zum Wackeln, sondern auch gerne mal die Hauswände. Der Phantom bleibt dabei erschreckend ruhig stehend und nur die Seitenmembranen machen ihren Job. Dieser Lautsprecher ist die Perfektion zur Überlistung physikalischer Gestze.

Quelle: Devialet
Die Schöne und das Biest zugleich. Der Devialet Phantom Gold.

Bang & Olufsen Beoplay A9 (Google Assistant)

Ist das ein Scheinwerfer? Ein Kunstwerk? Ein Möbelstück? Nein, das ist der Beoplay A9 von der weltbekannten Marke Bang & Olufsen. Mit einem 3″ großen, 400 Watt starkem Tieftöner, drei Mitteltönern, zwei Full-Range-Tönern und zwei Hochtönern ist dieser Lautsprecher eine weitere Meisterleistung der Dänen. Klanglich überzeugt der Riese auf voller Linie und kann mit der starken Konkurrenz locker mithalten. Ein Lautsprecher, welcher, was das Design angeht, Seinesgleichen sucht. Gefertigt aus hochwertigem Holz, weicher Wolle und hochwertigen Metallen innen, ist diese Musikbox ein ganz besonderes Erlebnis, sowohl für die Ohren, als auch für die Augen.

Quelle: Bang & Olufsen
Der Beoplay A9 von der dänischen Tradtionsfirma Bang Olufsen

Bang & Olufsen Beolab 20 (kein nativer Sprachassistent)

Ja, ich stimme Ihnen zu, auf den ersten Blick sieht er aus wie ein Kleiderständer, doch der Beolab ist alles andere, als ein gewöhnlicher Kleiderständer. Er ist ein 640 Watt starker Lautsprecher, welcher keine Wünsche offen lässt. Ein Gerät, wie aus einem Labor gestohlen, verarbeitet wie ein Schatz, klanglich wie ein Engel, dieses Statement ist etwas Besonderes – ein klassischer Bang & Olufsen. Stark, klar, differenziert, das sind die Worte, mit denen man diesen Lautsprecher am besten beschreiben kann. Nur drei Töner und doch ein akustisch beeindruckender Klang. Dieses dänische Meisterwerk ist nicht normal – es ist die Überzeugung von Peter Bang und Svend Olufsen.

Quelle: Bang & Olufsen
Der Beolab 20

Nun, das war es wieder einmal von mir. Ich hoffe Sie konnten diesem Beitrag etwas abgewinnen, egal ob Ihren nächsten Lautsprecher oder Ihren nächsten Traum. Vielleicht wird einer hiervon ja auch ihr Erster sein. Nur vergessen Sie eines nicht –

– Klang ist immer objektiv.

Autor, der gerne hinterfragt und nachdenkt. Schreibt in offensivem Stil. Politik, Sport, Musik und Technik sind die Fachbereiche mit denen ich mich auseinandersetze.

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